Ivan Blatny Landschaft der neuen Wiederholungen. Gedichte. Tschechisch-deutsch Aus dem Tschechischen von Radim Klekner 120 Seiten. Abb. Kt. 5,50 EUR ISBN 3-929325-00-4 |
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Im März 1948, einen Monat nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in Prag, setzte er sich von einer Delegation des Syndikats der tschechischen Schriftsteller, das ihn nach England zu einem Stipendiumaufenthalt geschickt hatte, ab und kurz danach verschwand er von der Bildfläche. Niemand wußte, daß er sich in einem Irrenhaus befand. Erst im Jahre 1963, mit der beginnenden Liberalisierung in Prag, wurden in einer Anthologie zwei seiner Gedichte wieder gedruckt. 1969 erhielt Blatny Besuch von einem Vetter aus Brünn, der von dem Aufenthaltsort des Emigrierten erfahren hatte. Ein neuer Gedichtband Blatnys erschien 1979 im Exilverlag Sixty-Eight Publishers in Toronto. Gemeinsam mit den Dichtern Kainar und Kolár und den Malern Lhoták und Gross hatte er der "Gruppe 42" angehört. Blatny fing mit einer sehr traditionellen Poesie in gereimter Form an, setzte mit freien Versen fort und endete im Zeichen des Surrealismus. Sein erster Gedichtband ist von einer zerbrechlichen, romantischen Anonymität gekennzeichnet. 1945 erschien der Gedichtband " Dieser Abend", ein Experiment, das in der tschechischen Poesie bis zum heutigen Tag nicht übertroffen wurde. In seinen Versen ertönt ein staccato Rhythmus der kurzen Textabschnitte. Es entsteht eine vielfältige, vollkommen zivile Stadtpoesie, die die Unverwechselkeit und Unwiederholbarkeit des Augenblickes betont. Aus dem Vorwort von Radim Klekner |